Wer selbst handarbeitet oder ein textiles Handwerk erlernt hat, weiß: Auch Handarbeit kommt nicht ohne Technik aus. Nur die Fingerfertigkeit allein lässt kein Gewebe entstehen, es braucht auch noch Arbeitsgeräte, die bedient werden wollen.

Je länger sich die Menschen mit dem Herstellen von Geweben beschäftigt haben, desto komplexer wurden die Werkzeuge, desto mehr technisches Gerät hielt Einzug in Entwurf und Produktion. Das erleichterte die Arbeit und erhöhte die Produktionsmenge. Doch mit jedem Mehr gab der „Mensch als Handwerker“ das Tun aus der Hand.

Die Handwebstühle, die in meinem Werkstatt-Atelier stehen, sind alte, aber längst nicht uralte Technik. Deshalb gibt es für mich und für alle, die an den Webstühlen weben wollen, noch genug zu tun, bis wir mit dem Weben beginnen können, um schließlich ein fertiges Gewebe in den Händen zu halten.

Technik heißt jedoch nicht nur „technisches Gerät“. Beim Handwerk spielen sich Kopf und Hand die Bälle zu. So heißt „Fertigungstechnik“ beim Weben reger Geist und geschickte Finger. Beides und auch Kreativität kommen zu ihrem Recht.