wer nichts wagt, der wird nie erleben, wie groß die freude ist über ein unerwartet schönes ergebnis

Häkeln, nähen, sticken, stricken: All das hat mich schon als junges Mädchen in seinen Bann gezogen. Doch das Weben hat eine besondere Faszination. Die Farb- und Materialmischung durch das Zusammenspiel von Kette und Schuss fördern immer wieder ganz Erstaunliches zutage.

„Der Kettentwurf sollte nicht perfekt sein. Weil er dann durch den Schusseintrag an Schönheit nur verlieren kann.“ Das hat uns eine unserer Lehrerinnen mit auf dem Weg gegeben. Das beherzigend, spiele ich bei meinen Kettentwürfen gern mit Zufall und strenger Planung, mit gewagten Farbkompositionen und (fast) monochromen Designs, wechsle die Bindung und: lasse mich überraschen, wie sich das Gewebe durch den Schuss entwickelt.

Deshalb sind die bei mir entstehenden Gebrauchstextilien meist Einzelstücke; Fenster-, und Wandbilder, Collagen und Objekte sowie Teppiche sind es sowieso.

Zu fast allen meinen Geweben schreibe ich einen Text. Manchmal wird es eine Geschichte, manchmal ein Gedicht. Und manchmal halte ich in wenigen Sätzen die Gedanken fest, die mir beim Anblick des Gewebes kommen.