In der Schweiz – 1

Fernöstliche Impressionen in Winterthur

Keine Frage, eine Galerie mit Namen „raku-art“ zeigt die typischen japanischen Gefäße und Teeschalen. Für die Ausstellung „Fernöstliche Impressionen“ hat sich die Keramikerin und Galeristin Evi Kienast jedoch zwei weitere Künstlerinnen aus dem textilen Metier in die Räume in der Tösstalstraße 14 geholt. Zusammen ergibt sich ein spannendes Bild: Die ausdrucksstarke, eher grobe Keramik von Kienast und die feinen, strengen Shifu-Schals von Lis Surbeck ergänzen sich ganz wunderbar. Die Formensprache der Sternen- und Blumenmuster auf den Temari Kugeln von Surbeck spiegelt sich dagegen in den batikgefärbten Japanpapieren von Magrit Ott-Wirz wieder.

Die Räume mit den Exponaten sind ein Genuss nicht nur fürs Auge. Bis zum 17. September ist die Ausstellung für Besucher geöffnet. Wer in der Nähe von Winterthur ist, sollte unbedingt vorbei schauen.

Übrigens: Shifu heißt Papiergewebe. In Japan wird es hoch geschätzt und ist wertvoller als Seide. In ihren Schals  bringt Lis Surbeck die feinen (sehr haltbaren) handgesponnenen Papiergarne mit Seide zusammen. Ein edler Schmuck für Hals und Schultern.
Temari sind kleine Bälle aus textilem Material. Surbeck formt sie aus Wollresten, umwickelt diese mit Baumwollgarn und dann mit einem glänzenden Seidenfaden. Die seidige Oberfläche bestickt sie schließlich in der für Temari üblichen Technik. Dazu nutzt sie japanisches Papiergarn. Seide, Papier und geometrische Muster: Das ist japanische Volkskunst auf eine besondere Weise interpretiert.

Impressionen (alle Fotos: raku-art)