Up statt Down

© Avni Sejpal

 

 

 

 

„Pure Gold. Upcycled! Upgraded!“ heißt eine neue Ausstellung im MKG, Hamburg.

 

Und pures Gold ist für einige Designer und Gestalter das, was andere zu Abfall erklären. Leere Schokoladenschachteln oder Blechdosen, ausgebrannte Teelichter, Plastiktüten, alte Magazine und Zeitungen: Wer unseren Abfall mit anderen, offenen Augen sieht, dem kommen die tollsten Ideen. Was aus dem „Abfall“ alles entstehen kann zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen). Am 14. September wird die vom Karlsruher Designer und Professor Volker Albus konzipierte Ausstellung eröffnet. Sie läuft bis zum 21. Januar 2018.

Stuhl von Sahil & Sarthak; © Sarthak Sahil

Aus recyceltem Georgette entstanden handgedrehte Seile; © Sarthak Sahil Design Co

Bunt geht es bei dieser Ausstellung zu. Kein Wunder: Das, was die 53 Designerinnen und Designer aus unterschiedlichen Kontinenten zu neuen Produkten verarbeiten (lassen), war meist schon vorher auffällig gestaltet. Damit es bei den Konsumenten wirkt. Und als Upcycling-Werk wirkt es noch einmal.

Breg Hanssen benutzt Zeitungsholz, © Vij5

Breg Hansen benutzt Zeitungsholz; © Vij5

Interessant zu wissen: Was in den Industrieländer als Hit gehandelt wird – das Upcycling – gehört in anderen Kulturen seit Langem zum normalen Umgang mit Wertstoffen. In Lateinamerika, Indien oder Afrika beispielsweise können sich die meisten Menschen unsere Wegwerfmentalität einfach nicht leisten. Zum Glück für die Umwelt.

Nach der Ausstellung „Fast Fashion – Die Schattenseiten der Mode“ ist „PureGold“ ein weiteres gesellschaftskritisches Ausstellungsformat, das im Hamburger Museum seinen Startschuss erhält. Anschließend geht die Ausstellung wieder auf Welttournee: zehn Jahre lang und zu 20 Standorten. Das heißt: Wer den Weg nach Hamburg bis Ende Januar nicht schafft, muss erst einmal warten, bis die Ausstellung nach Deutschland zurückkehrt. Oder weit reisen. Denn die nächsten Stationen liegen in Südostasien: Bangkok, Yangon, Hanoi und Manila.

Doch weil parallel zum Start die digitale Plattform puregold.ifa.de mit Inhalten gefüllt wird, bleiben am Thema Interessierte weiter informiert. Axel Kufus (Designer und Professor) wird sie betreuen.

Fotohinweis:
Studio Avni, Pompom Pouf, Puff, 2013, Hülle: Upcycelte Seidensaris, Füllwatte aus Polyesterfasern, Füllung: Schaumstoff, H 33 cm, Ø 50 cm, © Avni Sejpal
Sahil & Sarthak, Katran High Back Chair, Stuhl, 2010, Stuhl-Konstruktion aus pulverbeschichtetem Baustahl, Gewebe handgedrehter Seile aus recyceltem Georgette-Stoff, © Sarthak Sahil Design Co, Foto: Sahil Bagga
Breg Hanssen, Breg Hanssen, Framed cabinet, 2011, Paneele aus NewspaperWood; Stahlrahmen,, pulverbeschichtet in RAL 5012, H 104 x B 84 x T 46, © Vij5